Inzwischen lieben auch wir Smartphones
Jugendliche mit Smartphones verbringen deutlich mehr Zeit online; das auch nachts, was den Schlaf beeinträchtigen kann. Digitaler Medienkonsum in der Nacht hängt bei Jugendlichen mit einem höheren Risiko für Schlafprobleme und depressive Symptome zusammen. Auch Senioren verbringen vermehrt Zeit mit dem Smartphones. Sie nutzen den digitalen Medienkonsum und sind immer mehr im Internet. Während Jugendliche mit Smartphones deutlich häufiger, im Bett vor dem Einschlafen noch Videos ansehen, mit Freunden online sind, schließen Menschen im Alter nach 60 Jahren eher den Tag mit Zähne putzen ab und gehen dann zum Schlafen. Ob man dann gerade einschlafen kann oder nochmals den Tag an sich vorbeiziehen lässt? Vielleicht ist auch das Allein sein, wenn der Partner oder die Partnerin nicht mehr bei einem ist. Wie verlockend ist es dann zum Smartphone zu greifen und in einem der vielen Datingportalen Apps zu surfen. Apps die Hoffnung versprechen. Mit jemanden zu schreiben und das Gefühl haben, da ist noch jemand wach, wie ich, bin nicht mehr allein. Jede Antwort die über einen Kontaktdating App eintrifft bringt einem näher an eine Welt verstanden zu werden. Die ersten Schritt geben einem, in einer vertrauenswürdigere Informationszukunft angekommen zu sein. Am Anfang mit kostenloser Registrierung, ohne PayPal, Kreditkarte oder Banküberweisung. Stellt man sich vor, man wird xx Mal am Tag angeschrieben. Für die heutige Jugend ist diese digitale Realität. Warum nicht als Senior mithalten? So schlecht kann es nicht sein. Was für die Jugend im Trend liegt kann mir als Senior doch aus das Gefühl vermitteln, mit einer Social Media-App dabei zu sein. Also versuchte ich es als 77-jähriger, ladet mir die App „twiq“ herunter. Die App erklärte sich selbst und ich erstellte mir ein Profil. Bild:::1 Bild:::2 Nach einer kurzen Wartephase kam schon bald, eine Chatanfrage ob ich Lust habe zum chatten. Warum nicht, aber da ist mir aufgefallen, die Anfragen kam von einer 23 jährig! Soll man da vernünftig sein und Absagen? Nein ich war vernünftig und schrieb zurück. Aber, bereits bei meiner ersten Antwort, fragte ich, was sie vom Altersunterschied; 77:23 halte? Auf den ersten Blick unvorstellbar, aber ich bin ja anonym und kann einfach aussteigen. Es ergab sich eine Steigerung und man öffnete sich gegenseitig und kam sich näher. Alle Zweifel von mir wurden, mit der jugendlicher Offenheit aufgefangen. Das ging ein Woche ganz flott. Es fanden Bilderaustausch statt, was mir die Sicherheit vertiefte, dass es kein Feak ist. Ich wurde als Senior sogar gefragt, wie ich ihr Problem, mit ihrem Vater, im erotischen Bereich lösen würde? Bei soviel Offenheit war ich mir sicher, da ist alles echt. Nach acht Tagen kam eine nüchterne die Rückmeldung BLOCKIERT. Meinen Chatbeitrag, für einen „guten Morgen“ konnte ich nicht mehr senden und somit war es mit der Hoffnung verstanden zu werden AUS. Zuerst prüfte ich meine Chats rückwärts auf „twiq“ ob ich da was zuviel offenes geschrieben haben könnte? Fand nichts, also blieb ich auf der App und beantworte die nächste Chatanfrage wieder mit ja, ich mache weiter. Die neue Chatpartnerin war älter 33j, also erwartete ich, dass da mehr Erfahrung drin ist. Die Antworten der Chatpartnerin, war dann auch mit Weisheit gespickt. Antwort: „Einfach mal hier flirten, alles schreiben was man will, was einem belastet, aber auch Sehnsüchte und Träume“. Wer würde das nicht auch im Alter nach 50 unterschreiben? Statt Stimmungsberichte von der anderen Seite, über Flirten, Sehnsüchten und Träume zu lesen, kamen nur kurze Sätze. Auf ausführliche Chats von mir wurde nicht eingegangen. Fragen blieben unbeantwortet Bild ::::: 3 Ich begann mich zu fragen ist ein Computer dahinter oder KI die auswertete was ich geschrieben habe. Es folgten passende kurze Antwort. „Bin leider an der Arbeit“ „Oh dann bist Du allein?“ Dann kam tagelang kein Chat mehr. So steig man heute aus, ohne „tschüss“ zu sagen. Also warum soll ich einen Monolog schreiben. Ich hörte auch auf den Chat aktiv zu schreiben. Es kann aber zur Sucht werden, wie Alkohol, einfach den nächsten Chat zu suchen und sich nach 2 Tagen ohne Verabschiedung von einander zu trennen. Wie es heisst, werden Teenager von einer Flut von Benachrichtigungen überrollt, die sie auch in den tiefen Stunden der Nacht erreichen, trifft für mich als Senior nicht zu. Es heisst, dass die unaufhörliche Ablenkung durch die Herrschaft der Social-Media-Apps, das Sozialverhalten und vor allem ihre geistige Gesundheit beeinflussen kann. Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Teenager im Schnitt ca. 237 App-Benachrichtigungen pro Tag erhalten. Davon ploppen ein Viertel während des Tages auf und 5 % erreichen die jungen Menschen sogar in der Nacht. Wenn eine Altersbeschränkungen besteht (erst ab 18). werden diese geschickt durch die Jugendliche umgangen. Ein Grossteil der jüngeren Teenager hat sich in Apps geschlichen, die eigentlich für ältere Altersgruppen bestimmt sind. Als Senior hat man zwar keine Altersbeschränkung, aber mir ist noch keine App für Senioren aufgefallen, die echt verbindet, Freude und Spass macht.
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